Das Internet - Segen & Fluch zugleich!

Für die Menschheit bietet kaum etwas so viele Chancen und gleichtig so viele Risiken wie das Internet. Kaum etwas hat so viele helle und dunkle Seiten gleichzeitig.

Wer sich mit dem Internet auskennt und es für sich selbst verwenden kann, hält ein enorm mächtiges Werkzeug in sein Händen. Erstmals erkannt habe ich die Macht des Internets in meiner Zeit als leidenschaftlicher Yu-Gi-Oh Spieler (ein Sammelkartenspiel, daher aktuell auch meine Begeisterung für das Spiel "Steem Monsters"). Eines Tages habe ich in dem Kindermagazin "KidsZone" von einer Online-Tauschbörse für meine geliebten Sammelkarten erfahren und mich nach einer kurzen Diskussion mit meinen Eltern dort angemeldet.

Diese Anmeldung sollte meine "YuGiOh-Karriere" schlagartig um Lichtjahre vorauskatapultieren. Mein Handelsgebiet weitete sich auf ein mal von meiner persönlichen Umgebung auf den gesamten DACH-Raum aus, außerdem hatte ich Zugang zu endlosen Strategiediskussionen. Innerhalb von Wochen besaß ich in meiner Umgebung die besten Karten und wurde zum besten Spieler. Wäre ich damals schon in älter gewesen, hätte die Post sicher geglaubt, ich würde einen Internethandel betreiben, so viele Briefe wie ich wöchentlich verschickte und empfing. Durch das Internet erfuhr ich schlussendlich auch von Turnieren in ganz Österreich, durch welche ich dann als 12-jähriger auf einmal ständig am Herumreisen quer durch unser schönes Heimatland war - dem Vertrauen meiner Eltern und einer Jahreskarte für die Bahn sei dank.

Seit dieser Zeit in meiner Kindheit hat sich das Internet natürlich enorm weiterentwickelt und bietet noch deutlich mehr Chancen. Das beste Beispiel sind digitale Nomaden, die zeigen, dass man dank des Internets quasi von überall aus der Welt aus seinen Lebensunterhalt finanzieren kann. Mittlerweile ist das Internet außerdem so reich an Wissen und Inhalten, dass ich mir z.B. relativ sicher bin, dass ich den theoretischen Teil meines Medizinstudiums ohne jegliche Vorlesung oder jegliches Lehrbuch hätte absolvieren können, solang ich Zugang zum Internet bekommen hätte.


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Gemäß dem Spruch "Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten!" birgt das Internet aber natürlich auch allerhand Risiken und Gefahren. Während man das Internet wie ich im ersten Beispiel nutzen kann um gleichgesinnte Sammelkartenspieler zu finden, so kann man natürlich auch für andere Dinge plötzlich Gleichgesinnte finden.

Hätte man sich vor 30 Jahren auf den Marktplatz gestellt und verkündet, dass man sich sicher sei, dass die Erde eine flache Scheibe ist, wäre man vermutlich einfach nur belächelt und als ignoranter Spinner abgetan worden. Heutzutage findet man hunderte anderer solcher Leute quer über den Globus verteilt und schafft sich so ein virtuelles Umfeld mit Gleichgesinnten. Natürlich wird es dann deutlich schwerer, von diesem Irrglauben abzukommen.

Selbiges gilt zum Beispiel auch für Impfgegner. Ohne das Internet würden die meisten Leute als Bezugspunkt hauptsächlich das persönliche Umfeld, die Schule des Kindes, etc. haben und sehen, wie selten Impfzwischenfälle sind. Durch das Internet kann man sich aber gezielt mit anderen Skeptikern vernetzen und sich so ein Umfeld erschaffen, indem auf einmal deutlich mehr Prozent der Menschen von solchen Zwischenfällen berichten, als es in Wirklichkeit sind. Man schafft sich also sein Umfeld wie es den eigenen Gedanken passt und verzerrt so die Realität.

Die anhand dieser Beispiele gezeigte selektive Wahrnehmung ist eine der größten Gefahren des Internets. Nie war es leichter, von überall rasch an Informationen zu gelangen wie heutzutage. Es war allerdings auch nie schwerer zu unterscheiden, welche der einem zur Verfügung stehenden Quellen gut und und welche schlecht sind.


Dies war mein Beitrag zum Thema "Internet" des dieswöchigen #mittwochsquickies von @nissla. Und ich gestehe, dass ich für den Beitrag selbstverständlich mehr als zehn Minuten gebraucht habe. Mea culpa.


Liebe Grüße,
Martin

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