Hallo liebe Freunde des achtsamen Schreitens,
In diesem, dem vierten Teil meiner Blog-Serie "Südhessens schönste Gassi-&Spazier-Wege" erzähle ich über ein sehr schönes, sagenumwobenes und spannendes Ausflugsziel nahe der berühmten Bergstraße in Südhessen.
Dem Felsenmeer.
Das Felsenmeer in Südhessen, auf dem Felsberg oberhalb von Lautertal-Reichenbach im vorderen Odenwald, trägt seinen Namen zurecht. Von oben wie von unten betrachtet, gleicht es einem Meer von Felsen.
Historisch hat es viel zu bieten. Denn schon die Römer nutzten es als Materialquelle für ihre Steinmetz-Arbeiten und später auch einheimische Steinmetze. So findet man noch heute Spuren dieser Handwerklichen Tätigkeiten. Zum Beispiel an einer unfertigen Säule und allerlei Löchern, Kerben und Riefen an verbliebenen Felsen.
Wie das Felsenmeer entstanden ist, weiß heute jedes einheimische Kind.
Zwei Riesen sind verantwortlich, die einst in den Hügeln von Lauterbach hausten. Felshocker und Steinbeißer hießen die zwei göttlichen Giganten. Felshocker lebte auf dem Felsberg und Steinbeißer auf dem Hohenstein. Das Lautertal trennte die Reiche der beiden Riesen, so dass es Jahrtausende keine Probleme zwischen ihnen gab.
Die Überlieferungen sind sich nicht einig weshalb. Langeweile, äußere Einflüsse? Jedenfalls gerieten sie irgendwann doch aneinander. Ein Streit entfachte, worauf hin sich beide Riesen begannen mit Felsen zu bewerfen.
Doch der Hohensteiner Steinbeißer war klar im Vorteil, da er auf dem Hohenstein mehr Felsen zum Werfen fand. Bald schon war Felshocker unter Felsen begraben.
Was aber aus Steinbeißer geworden ist, weiß niemand. Eventuell ging er fort, da er ja nun keinen artgenössischen Nachbar hatte. Vielleicht hat der sich auch zum Schlafen unter die Hohensteiner Erde gelegt und taucht irgendwann wieder auf.
Felshocker jedoch, bleibt begraben unter dem streitgeborenen Felsenmeer. Anwohner berichten noch heute über gelegentliches Brüllen, das unter dem Felsen empor schallt.
Der Abstieg über das Felsenmeer ist eine spannende, jedoch nicht absolut schwierige Angelegenheit.
Selbst langsamste Kletterer schaffen den Abstieg in weniger als anderthalb Stunden.
Hunde sollten angeleint sein, Kleinkinder an die Hand genommen werden. Schon zu ihrer Sicherheit. Denn zwischen den Felsen gibt es eine Menge Löcher und Ritzen, in welchen kleinere Hunde und sogar Kleinkinder für immer verschwinden könnten.
Allerdings gibt es links und rechts neben dem Felsenhang auch Spazierwege.
Die Umgebung ist sehr natürlich und daher selbstverständlich nicht unbedingt barrierefrei.
Die Wege neben dem Felsenmeer entlang sind mit Gehbehinderung bedingt und mit Kind oder Hund recht einfach zu bewältigen.
Kurz vor dem Gipfel des Felsberges, fast am Ende des Felsenmeers, gibt es ein kleines Kiosk. Dort kann man sich Kaltgetränke und einen kleinen Imbiss kaufen.
Anfahrt
Einen kostenlosen Parkplatz gibt es direkt auf dem Felsberg, dem Berg auf dem das Felsenmeer liegt und Felshocker ruht.
Adresse fürs Navi:
Felsenmeer 3
64686 Lautertal (Odenwald)
Geo-Koordinaten: 49°43'48.9"N 8°41'08.2"E (49.730254, 8.685610)
Eindrücke
Die Imbiss-Hütte. Vom Gipfel 15 Minuten Fußmarsch nach unten.
Von unten nach oben fotografierter Abschnitt des Felsenmeeres.
Von oben nach unten fotografiert.
Steinsäule, die von den Römern zurück gelassen wurde.
Viele Grüße und viel Spaß beim Ausflug!
QuantumG
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