Die Autoleiche, Vol. #1

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Was wir so treiben, bleibt meist im Verborgenen, Doch lieben Lesern soll man Geschichten aus dem echten Leben schreiben. Der Alltag wird spannend, wenn er nach Leiche riecht.

Der Wäschekorb mit dem Glas für den Container ist voll. Draußen, an den Mülltonnen, wo sich die Abfuhr vor mir her schob ist, nach Anwendung höchster Stapelkunst, Ende Gelände. Darum hebe ich das Gefüge aus Plastikkorb und Glas vorsichtig in den Wagen und fahre damit ebenso vorsichtig durch die Stadt. Mit Glasmüll hinten drin fährst du quasi einen Vierzigtonner. Zufällig passiere ich mit dem schweren Gerät keinen einzigen Glascontainer, erledige aber sonst alles ganz brav so dass es kommt, wie es eben kommen muss, wenn es kommt. Der Hauch des Todes schleicht sich seltsam harmlos an.

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Mit der Ansage, „Opa, es stinkt,“ nimmt das Unheil seinen Lauf. „Ja, ich weiß. Das ist der Glasmüll hinten drin.“ „Der stinkt aber richtig eklig. Ich halte das nicht aus, wie das Scheiße stinkt!“ Der Knabe ist gequält, Schule und Hort waren anstrengend. „Ey Mann, es ist doch nur Gurkensaft, o.k. Normal isst du das Zeug und jetzt soll es Scheiße stinken? Das glaubst du doch selber nicht.“ Irgendwo steckt ein zerbrochenes Gurkenglas im Wäschekorb. Na und? Das Argument mit der Gurke hält den Laden bis nachhause dicht. Ich glaube an die Gurke.

Am nächsten Morgen bringe ich Elke zur Schicht. „Mann, hier stinkt's aber!“ „Das ist der Glasmüll. Hinten drin, von Gestern. Du hast doch noch Zeit. Fahren wir zusammen zum Cotainer? Geht ganz schnell!“
Der Müll ist weg, dann kommt der Abschied wie immer, mit zackiger Durchgabe der Abholzeit: „Dreizehn Vierzehn?“ „Aber pünktlich!“ Es riecht nur noch ein bisschen nach Gurke.

Dreizehn Vierzehn: „Hier stinkts!“ „Klar, ist sicher noch vom Glasmüll.“ „Das ist ja kaum zum Aushalten, wie das stinkt!“ „Jetzt übertreibst du aber. Heute Morgen hast du es ja auch noch ausgehalten.“ Nach der Schicht ist Elke besonders sensibel und bei Hunger herrscht Alarm. Ich halte den Mund. Die Fenster sind sowieso schon unten. Das Wetter ist herrlich.

Sechzehn Dreißig, Enkel holen. „Opa hier stinkts!“ „Fängst du jetzt auch noch an, wie die Oma? Klar stinkt 's. Aber vielleicht ist ja doch was aus dem kaputten Gurkenglas ausgelaufen. Ich schaue nachher noch mal nach. Danke, dass du es gemerkt hast.“ Der Enkel ist kaum draußen, da untersuche ich auch schon den Laderaum, schuppere an der Matte, taste gewissenhaft herum und alles ist in bester Ordnung. Meine Drama–Queens riechen das Gurkengespenst. Ich muss lächeln.

Startklar am nächsten Morgen, die Wagenfenster sind geöffnet. Es riecht immer noch nach Gurke. Elke setzt sich rein. Lieblich duftend, wie Damen am Morgen eben so schön nach Creme, Puder und dezentem Parfüm duften. Ein spontaner Wohlfühltraum und ich, heben frisch an zum Lobpreisen der edlen Rose, was ihr zweiter Vorname ist, da kommt mir Elke grob und zackig: „Leiche! Hier stinkts, wie im im Aufzug über der Pathologie. Weißt du, wie peinlich das ist? In dem Gestank fahren die Schwangeren nach oben. Zur Gymnastik, im zweiten Stock. Zum Glück wissen die meisten gar nicht, was sie da riechen.“ Leichengeruch? Jetzt übertreibt sie definitiv. Ich rieche Gurke. „Das ist bestimmt vom Glasmüll, in Verbindung mit dem normalen Auto–, Diesel- und Eigengeruch,“ meine ich zum Abschied. „Träum' weiter,“sagt Elke. „Punkt Zwanzig Null Null. Keine Minute später!“

Kaum hundert Meter weiter, prallt durch die Frontscheibe Sonne auf die schwarze Konsole, vor mir und Verwesungsgeruch aus der Gurke. Als hätte jemand den Schalter von Gurke auf Leiche umgestellt. Volle Nase. Verdammt, denke ich. Pest und Fäulnis. Sowas geht nicht von alleine weg! Das macht die Mafia, wenn du auf irgend einer Liste stehst. Frau und Enkel habe ich der Übertreibung bezichtigt. In dem Gestank sitze ich seit Tagen mitten drin! Wahrscheinlich rieche ich bereits danach. Von so einem Geruch kann man Depressionen bekommen. Am nächsten Tag, es ist sommerlich heiß, sind die Fenster offen, eine Leiche ist mit an Bord und niemand hat eine Ahnung, wo die sein soll.

Keine Angst, es geht weiter. Ist auch schon geschrieben, aber viel zu viel fir auf Einmal, liebe Leser.

Titelbild: Mein Dank für das Gerippe geht an stux auf Pixabay.

Glas mit Gurke: Vielen Dank an Kungfuman hosted by Wikipedia.

Teil2 von „Die Autoleiche“: Vol. #2


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Fliegen schnappen im Sumpf

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